Wo ist nur die nächste Toilette? Ständiger Harndrang sowie Brennen beim Wasserlassen zählen zu den unangenehmen Symptomen einer Blasenentzündung. Erfahren Sie hier mehr über die Anzeichen bei einem Harnwegsinfekt.
Blasenentzündung: Symptome im Überblick
Ein unkomplizierter Harnwegsinfekt (Fachbegriff: unkomplizierte Zystitis) äußert sich in der Regel durch folgende Symptome:
Brennen beim Wasserlassen
Schmerzen beim Wasserlassen
Häufiger bzw. ständiger Harndrang, wobei oft nur wenig Urin abgeht
Mitunter Probleme, den Urin zu halten
Schmerzen im Unterleib, Unterleibskrämpfe
Trüber Urin
Weitere mögliche Symptome, die mit einer Blasenentzündung einhergehen können, sind:
Blut im Urin
Auffälliger Geruch des Urins
Krankheitsgefühl
Wichtig:
Bei Blut im Urin, Fieber sowie anhaltenden Beschwerden sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Auch bei Schmerzen im seitlichen, mittleren Rückenbereich (also im Bereich der Nieren) ist ein Arztbesuch wichtig – es könnte sich um eine Nierenbeckenentzündung handeln.
Wann zum Arzt?
Warnsignale erkennen
In diesem Fall sollten Sie bei einer Blasenentzündung den Arzt aufsuchen:
Blut im Urin
Fieber
Schmerzen im Rücken (Nierenbereich)
Bei anhaltenden Beschwerden ( > 3 Tage)
Ggf. Übelkeit, Erbrechen
Wichtig: Schwangere, Kinder und Männer sollten bei Anzeichen für eine Blasenentzündung grundsätzlich den Arzt aufsuchen.
Impfung gegen Blasenentzündung
Eine Impfung gegen Blasenentzündung stellt eine effektive Alternative dar, um den Teufelskreis aus immer wieder auftretenden Blasenentzündungen langfristig zu durchbrechen.
Blasenentzündung – ein Frauenproblem
Die Blasenentzündung ist ein typisches Frauenproblem. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Die Gründe:
Die Harnröhre der Frau ist kürzer, Krankheitserreger können leichter in die Blase aufsteigen
Der After liegt bei der Frau näher bei der Harnröhre – das Risiko einer Infektion mit Darmkeimen ist größer
Die unkomplizierte Zystitis zählt zu den häufigsten bakteriell bedingten Infektionskrankheiten in der westlichen Welt. Für viele Betroffene ist es zudem ein wiederkehrendes Problem. So leidet etwa jede 5. Frau einmal pro Jahr unter einer Blasenentzündung1 und rund 50 Prozent der Harnwegsinfekte treten innerhalb eines Jahres erneut auf.2 Eine wiederkehrende Blasenentzündung ist also keine Seltenheit.
Gut zu wissen:
Eine chronische Blasenentzündung liegt dann vor, wenn
2 oder mehr Harnwegsinfekte innerhalb von 6 Monaten auftreten
3 oder mehr Harnwegsinfekte innerhalb von 12 Monaten auftreten
Komplizierte und unkomplizierte Blasenentzündung: Wo liegt der Unterschied?
Die unkomplizierte Blasenentzündung entspricht der typischen, häufig auftretenden, akuten Blasenentzündung. Die Beschwerden beschränken sich auf die Harnblase und die Harnröhre. Die unkomplizierte Zystitis kann leicht behandelt werden und heilt meist folgenlos ab.
In bestimmten Fällen wird eine Zystitis als kompliziert eingestuft – und zwar dann, wenn ein erhöhtes Risiko für Komplikationen wie zum Beispiel eine Nierenbeckenentzündung vorliegt.
Zu den Risikofaktoren, die den Krankheitsverlauf verschlechtern können, zählen zum Beispiel:
Schwangerschaft
Harnabflussstörungen
Blasenfunktionsstörungen
Blasenkatheter
Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus oder Multiple Sklerose
Die Einnahme bestimmter Medikamente
Geschwächte Immunabwehr
Bei einer komplizierten Blasenentzündung bringen Antibiotika in der Regel keine ausreichende Besserung.
Unkomplizierte Blasenentzündung
Definition
Keine funktioniellen oder anatomischen Anomalien im Harntrakt
Keine Nierenfunktionsstörungen
Keine Vor- und Begleiterkrankungen, die eine Harnwegsinfektion oder gravierende Infektionen begünstigen
Wichtig:
Bei Männern, Kindern und Schwangeren ist bis zum Beweis des Gegenteils ein komplizierter Verlauf anzunehmen. Diese Personengruppen sollten daher bei Anzeichen für eine Blasenentzündung grundsätzlich den Arzt aufsuchen.
Die besten Tipps bei Blasenentzündung
1 / 5
Viel trinken
Zu den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung gehören ein verstärkter Harndrang oder Brennen beim Wasserlassen. Dann gilt: Schrauben Sie Ihre Flüssigkeitszufuhr nach oben! Denn auf diese Weise wird die Ausspülung der Krankheitserreger aus dem Harntrakt unterstützt. Geeignet sind zum Beispiel Tee (ggf. Blasen- und Nierentee) oder Wasser. Empfohlen wird eine Trinkmenge von rund 1,5 Litern pro Tag.
2 / 5
Warm halten
Unangenehme Krämpfe im Unterleib? Wärme kann jetzt eine echte Wohltat sein. Legen Sie also zum Beispiel eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf den Bereich auf. Oder Sie wickeln sich einfach einen kuscheligen Schal um den Nierenbereich.
Gut zu wissen:
Auskühlung begünstigt die Entstehung einer Blasenentzündung. Zur Vorbeugung sollte man sich daher niemals ohne Unterlage auf einen kalten Untergrund setzen und nasse Badesachen immer sofort wechseln.
3 / 5
Blase entleeren – regelmäßig und vollständig
Da mit jedem Wasserlassen Erreger aus der Blase gespült werden, ist es wichtig, die Blase regelmäßig und möglichst vollständig zu entleeren. Trotz unangenehmen Brennen oder Schmerzen sollte also der Gang auf die Toilette bei einer Blasenentzündung nicht unnötig hinausgezögert werden.
4 / 5
Auf Geschlechtsverkehr verzichten
Bis die Infektion vollständig abgeklungen ist, sollten Sie besser auf Geschlechtsverkehr verzichten. Auf diese Weise können Sie vermeiden, dass weitere Keime über die Harnröhre aufsteigen. Darüber hinaus könnten Sie auch Ihren Partner anstecken. Gehen Sie also besser nur auf Kuschelkurs.
Extra-Tipp: Wer zu Blasenentzündungen neigt, sollte vorsorglich innerhalb von 15 bis 20 Minuten nach dem Sex die Toilette zum Wasserlassen aufsuchen.
5 / 5
Wann zum Arzt bei Blasenentzündung?
Bei Fieber, starkem Krankheitsgefühl oder Blut im Urin sollten Sie einen Arzt aufsuchen. In bestimmten Fällen kann die Einnahme eines Antibiotikums erforderlich sein. Das gilt auch, wenn sich die Beschwerden nicht innerhalb von drei Tagen bessern sollten. Bei Schmerzen in der Nierengegend ist ein Arztbesuch ebenfalls wichtig.
Der Gang zum Arzt wird grundsätzlich auch für Schwangere, Männer und Kinder bei Anzeichen für eine Blasenentzündung empfohlen.
Das könnte Sie auch interessieren:
Mittel gegen Blasenentzündung
Zur Behandlung und Vorbeugung von Harnwegsinfekten stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung.
Quellen: 1 Wolf E., Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 35, 2007. 2 Gimdt M. et al.; In: Hendrik Lehnert, Karl Werdan (Hrsg.): Innere Medizin – essentials. 4. Auflage, Thieme, Stuttgart 2006, S. 530 f.