Blasenentzündung behandeln

Was tun bei Blasenentzündung?

Was tun bei Blasenentzündung?

Eine Blasenentzündung ist unangenehm und kann sehr schmerzhaft sein. Eine frühzeitige und gezielte Behandlung ist wichtig, um die Beschwerden schnell zu lindern und Komplikationen wie eine Nierenbeckenentzündung zu vermeiden. Zu den wichtigsten Basis-Maßnahmen zählt die Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr.

Was hilft bei Blasenentzündung? Überblick

Ein unkomplizierter Harnwegsinfekt (Zystitis) lässt sich in der Regel durch eine frühzeitige Behandlung zügig in den Griff bekommen. Dabei spielen geeignete Medikamente gegen Blasenentzündung ebenso eine wichtige Rolle wie allgemeine Verhaltensmaßnahmen (z. B. ausreichend trinken).

Wichtig: Wichtig:

Bei Fieber, Blut im Urin oder auch starkem Krankheitsgefühl sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dasselbe gilt bei Schmerzen im Nierenbereich sowie bei anhaltenden Beschwerden über drei Tage. Schwangere sollten bei Anzeichen für eine Blasenentzündung grundsätzlich einen Termin beim Arzt vereinbaren.

Unkomplizierte Blasenentzündung Definition

  • Keine funktioniellen oder anatomischen Anomalien im Harntrakt
  • Keine Nierenfunktionsstörungen
  • Keine Vor- und Begleiterkrankungen, die eine Harnwegsinfektion oder gravierende Infektionen begünstigen

Basis-Maßnahmen bei Blasenentzündung

Folgende goldenen Regeln sollten Sie bei einem Harnwegsinfekt beachten, um die Genesung zu unterstützen:

  • Trinken Sie ausreichend – mindestens zwei Liter am Tag. Auf diese Weise wird das Ausspülen der Erreger gefördert.
  • Achten Sie auf eine regelmäßige und vollständige Entleerung der Blase.
  • Halten Sie den Blasen- und Nierenbereich warm – z. B. mit einer Wärmflasche.

Impfung gegen Blasenentzündung

Eine Impfung gegen Blasenentzündung stellt eine effektive Alternative dar, um den Teufelskreis aus immer wieder auftretenden Blasenentzündungen langfristig zu durchbrechen.

Möglichkeiten der Selbstmedikation

Insbesondere bei leichten und mittelschweren Beschwerden kann auf rezeptfreie Arzneimittel und Tees zurückgegriffen werden. Zur Selbstmedikation kommen beispielsweise in Frage:

  • Blasen- und Nierentees mit diuretischen, also harntreibenden Eigenschaften (Durchspülungstherapie). Diese Tees wirken mitunter zusätzlich krampflösend und entzündungshemmend. Zu den bewährten Inhaltsstoffen zählen u. a. Goldrutenkraut, Birkenblätter oder Brennnesselkraut.
  • Pflanzliche Arzneimittel gegen Blasenentzündung (mit Inhaltsstoffen wie Bärentraubenblättern, Kapuzinerkresse, Meerrettichwurzel, die z. B. eine antiseptische, antivirale und/ oder entzündungshemmende Wirkung haben)
  • Leichte Schmerzmittel oder krampflösende Mittel

Überblick Hilfe bei Blasenentzündung

  • Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente (z. B. Ibuprofen)
  • Pflanzliche Arzneimittel gegen Blasenentzündung (auch begleitend zu einer Antibiotika-Therapie)
  • Antibiotika (kritischer Einsatz empfohlen)
  • Ausreichende Trinkmenge (ca. 2 Liter pro Tag)
  • Regelmäßige und vollständige Blasenentleerung
  • Unterleib warm halten

Antibiotika bei Blasenentzündung

Insbesondere bei einem Harnwegsinfekt mit stärker ausgeprägten Beschwerden kann mitunter die Gabe von Antibiotika notwendig sein.1 Experten betonen allerdings heute, dass die Gabe von Antibiotika als Therapie der unkomplizierten Blasenentzündung grundsätzlich kritisch hinterfragt werden sollte, um unnötige Therapien zu vermeiden und Resistenzentwicklungen zu reduzieren.1

Antibiotika töten die bakteriellen Erreger in der Regel zuverlässig ab – die Ursache der Blasenentzündung wird also behoben. Allerdings können Antibiotika aufgrund ihrer bakterienabtötenden Wirkung auch die Zusammensetzung der Scheiden- und Darmflora beeinträchtigen, was zu unangenehmen Nebenwirkungen führen kann. Lassen Sie sich hierzu ggf. vorab beraten und beachten Sie auch die Hinweise in der Gebrauchsinformation.

Die Auswahl eines geeigneten Antibiotikums obliegt dem Arzt. Dabei sollten unter anderem das Erregerspektrum und mögliche unerwünschte Arzneimittelwirkungen berücksichtigt werden. Die Therapiedauer richtet sich nach der Art des gewählten Antibiotikums und reicht von einem Tag bis hin zu sieben Tagen. Nehmen Sie das Medikament immer über die gesamte, verordnete Einnahmedauer ein und setzen Sie es nicht vorzeitig ab – auch dann nicht, wenn die Beschwerden bereits abklingen. Andernfalls kann die Entwicklung von Resistenzen begünstigt werden.

Gut zu wissen:

Sollte eine Blasenentzündung nicht bakteriell bedingt sein, können mitunter auch Antimykotika (Mittel, die gegen Pilze wirken) eingesetzt werden. Wird die Blasenentzündung durch einen Östrogenabfall in den Wechseljahren bedingt, kann eine hormonelle Behandlung zielführend sein.

Wann zum Arzt? Warnsignale erkennen

In diesem Fall sollten Sie bei einer Blasenentzündung den Arzt aufsuchen:

  • Blut im Urin
  • Fieber
  • Schmerzen im Rücken (Nierenbereich)
  • Bei anhaltenden Beschwerden ( > 3 Tage)
  • Ggf. Übelkeit, Erbrechen

Wichtig: Schwangere, Kinder und Männer sollten bei Anzeichen für eine Blasenentzündung grundsätzlich den Arzt aufsuchen.

Bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten: Impfung kann eine Option sein

Doch was tun, wenn die Blasenentzündung immer wieder kommt? Viele Frauen kennen das Problem des „rezidivierenden Harnwegsinfekts“. Neben D-Mannose sowie pflanzlichen Arzneimitteln zur Vorbeugung kann hier auch eine Impfung gegen Blasenentzündung in Frage kommen. Sie wird von Experten gegenüber der Langzeiteinnahme von Antibiotika vorgezogen.1

Die Impfung kann in Deutschland prinzipiell per Injektion (Spritze) oder mittels der Einnahme von Kapseln erfolgen. Ziel ist es, die Immunantwort gegen die typischen Erreger der Blasenentzündung zu verbessern und so künftig besser geschützt zu sein. Das Impfschema richtet sich nach der Art der Impfung, die Kosten werden derzeit nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.

Sprechen Sie dazu mit Ihrem behandelnden Arzt.

Hier erfahren Sie mehr zum Thema Impfung gegen Blasenentzündung.

Die besten Tipps bei Blasenentzündung

Viel trinken
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Viel trinken

Zu den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung gehören ein verstärkter Harndrang oder Brennen beim Wasserlassen. Dann gilt: Schrauben Sie Ihre Flüssigkeitszufuhr nach oben! Denn auf diese Weise wird die Ausspülung der Krankheitserreger aus dem Harntrakt unterstützt. Geeignet sind zum Beispiel Tee (ggf. Blasen- und Nierentee) oder Wasser. Empfohlen wird eine Trinkmenge von rund 1,5 Litern pro Tag.

Warm halten
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Warm halten

Unangenehme Krämpfe im Unterleib? Wärme kann jetzt eine echte Wohltat sein. Legen Sie also zum Beispiel eine Wärmflasche oder ein Kirschkernkissen auf den Bereich auf. Oder Sie wickeln sich einfach einen kuscheligen Schal um den Nierenbereich.

Gut zu wissen:

Auskühlung begünstigt die Entstehung einer Blasenentzündung. Zur Vorbeugung sollte man sich daher niemals ohne Unterlage auf einen kalten Untergrund setzen und nasse Badesachen immer sofort wechseln.

Blase entleeren – regelmäßig und vollständig
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Blase entleeren – regelmäßig und vollständig

Da mit jedem Wasserlassen Erreger aus der Blase gespült werden, ist es wichtig, die Blase regelmäßig und möglichst vollständig zu entleeren. Trotz unangenehmen Brennen oder Schmerzen sollte also der Gang auf die Toilette bei einer Blasenentzündung nicht unnötig hinausgezögert werden.

Auf Geschlechtsverkehr verzichten
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Auf Geschlechtsverkehr verzichten

Bis die Infektion vollständig abgeklungen ist, sollten Sie besser auf Geschlechtsverkehr verzichten. Auf diese Weise können Sie vermeiden, dass weitere Keime über die Harnröhre aufsteigen. Darüber hinaus könnten Sie auch Ihren Partner anstecken. Gehen Sie also besser nur auf Kuschelkurs.

Extra-Tipp: Wer zu Blasenentzündungen neigt, sollte vorsorglich innerhalb von 15 bis 20 Minuten nach dem Sex die Toilette zum Wasserlassen aufsuchen.

Wann zum Arzt bei Blasenentzündung?
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Wann zum Arzt bei Blasenentzündung?

Bei Fieber, starkem Krankheitsgefühl oder Blut im Urin sollten Sie einen Arzt aufsuchen. In bestimmten Fällen kann die Einnahme eines Antibiotikums erforderlich sein. Das gilt auch, wenn sich die Beschwerden nicht innerhalb von drei Tagen bessern sollten. Bei Schmerzen in der Nierengegend ist ein Arztbesuch ebenfalls wichtig.

Der Gang zum Arzt wird grundsätzlich auch für Schwangere, Männer und Kinder bei Anzeichen für eine Blasenentzündung empfohlen.

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Quellen:

1 Interdisziplinäre S3 Leitlinie Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management Unkomplizierter erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten; AWMF-Register-Nr. 043/044; Aktualisierung 04/2017.